Intern
Katholisch-Theologische Fakultät

Die Bibel in der modernen Literatur

01.08.2012

Professor Garhammer hielt Festvortrag bei der Akademischen Abschlussfeier der Universität für die Lehramtsabsolventinnen und -absolventen

ZfL-Vorstand und Uni-Vizepräsident Prof. Wolfgang Riedel und Uni-Vizepräsidentin Prof. Margarete Götz mit den Prüfungsbesten (v. l.): Johanna Hörning, Anika Bauer, Johannes Renninger, Teresa Schuhmann und Johanna Casper. (Foto: ZfL)

579 angehende Lehrerinnen und Lehrer haben in diesem Sommersemester ihr Studium an der Universität Würzburg erfolgreich abgeschlossen. Die Prüfungsbesten wurden bei der Akademischen Abschlussfeier in der Neubaukirche ausgezeichnet. Den Festvortrag hielt der Pastoraltheologe Prof. Erich Garhammer, der sich mit der Bibel in der modernen Literatur beschäftigte.

Ein solch feierlicher Schlussakkord am Ende eines anspruchsvollen Studiums war lange Zeit nicht üblich. Erst seit drei Jahren richtet das Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) an der Würzburger Universität diese Feier aus. Und zeigt damit, welch große Bedeutung die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in Würzburg hat, wie ZfL-Vorstand Professor Wolfgang Riedel sagte. „Die Lehrerbildung ist eine der zentralsten Aufgaben der Universität“, betonte Riedel bei der Akademischen Abschlussfeier in der Neubaukirche. Schließlich brauche es „sehr gute“ Lehrer, um bei Schülern jene Begeisterung am Wissen zu wecken, die nötig ist, um später ein Hochschulstudium zu beginnen, so der hauptamtliche Vizepräsident der Universität.

Festvortrag von Professor Garhammer

Dass Literatur gerade in schweren Zeiten eine hilfreiche geistige Speise sein kann, verdeutlichte der Würzburger Pastoraltheologe Professor Erich Garhammer. In seinem Festvortrag zeigte Garhammer auf, wie viele moderne Literaten sich mit der Bibel als Trost-, Erfahrungs- und Hoffnungsbuch auseinandergesetzt haben. Von Brecht stammt beispielsweise der zum geflügelten Wort avancierte Ausspruch: „Sie werden lachen, die Bibel.“ Dies als Antwort auf die Frage, welches Buch ihm den größten Eindruck in seinem Leben gemacht hat. Aber auch der oberschlesische Schriftsteller Horst Bienek entdeckte die Bibel für sich – als Zwangsarbeiter in einer persönlichen Extremsituation.

Für Peter Handke war die Bibel ebenfalls ein substanzielles Buch. Er trug sie bei seinen Fußmärschen mit sich und übersetzte sie neu, erläuterte Garhammer: „Was sogar viele Germanisten nicht wissen.“ In seinen Aufzeichnungen „Gestern unterwegs“ setzte sich Handke unter anderem mit der Emmaus-Geschichte auseinander. Und kommt zu dem Schluss, dass ihm das „brennende Herz“ der Emmaus-Jünger leider sehr oft fehlt. Was ein inneres „Brennen“ alles bewirken kann, erzählt F.C. Delius in seinem bekannten Buch „Der Tag, an dem ich Weltmeister wurde“. Die Begeisterung über die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 heilt hier das Stottern des Pfarrerssohnes.

Auszeichnung der Prüfungsbesten

Fünf Studierende wurden während der Abschlussfeier für ihre überdurchschnittlichen Prüfungsleistungen ausgezeichnet. Für das Lehramt an Grundschulen schnitt Anika Bauer am besten ab. Johanna Casper war die beste, die sich für den Lehrerberuf an einer Hauptschule qualifizierte. Johannes Renninger erhielt die Bestnote der angehenden Realschullehrer. Johanna Hörning schaffte den besten Abschluss der Studierenden des Gymnasiallehramts und Teresa Schuhmann war die beste aus dem Lehramt Sonderpädagogik. Die Noten selbst wurden nicht bekannt gegeben, denn dies ist Sache des Kultusministeriums.

(Text: Britta Schmidt/ZfL)

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