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Catholic theology

Zum Tod von Bischof em. Paul-Werner Scheele

05/13/2019

Nachruf der Kath.-Theol. Fakultät

Die Katholisch-Theologische Fakultät
der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
trauert um ihr Mitglied
Prof. Dr. Paul-Werner Scheele
Bischof emeritus von Würzburg

geboren am 06. April 1928
gestorben am 10. Mai 2019

 

Paul-Werner Scheele wurde 1928 in Olpe geboren. Er studierte Katholische Theologie und Philosophie an den Universitäten Paderborn und München. Am 29. März 1952 empfing er durch Erzbischof Lorenz Jaeger für das Erzbistum Paderborn die Priesterweihe. Anschließend wirkte er in der Pfarrseelsorge und als Religionslehrer.

Von 1962 bis 1964 war er als wissenschaftlicher Assistent an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Würzburg tätig, wo er 04. Februar 1964 aufgrund der Dissertationsschrift „Johann Adam Möhlers Lehre von der Einheit der Kirche und ihre Bedeutung für die Glaubensbegründung“ zum Dr. theol. promoviert wurde.

Im Jahr 1966 wurde er auf den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie der Universität Bochum berufen. Im Jahr 1970 folgte die Berufung auf den Lehrstuhl für Dogmatik der Universität Würzburg. Am 24. März 1970 wurde er zum Vorstand des neu errichteten Herman-Schell-Instituts der Würzburger Kath.-Theol. Fakultät bestellt, zum Studienjahr 1970 / 1971 folgte die Wahl zum Dekan der Fakultät. 1971 kehrte er als Dompropst in sein Heimatbistum Paderborn zurück; gleichzeitig wurde er hier zum Direktor des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik und zum Professor für Dogmatik bestellt.

Am 30. Januar 1975 wurde er von Papst Paul VI. zum Weihbischof in Paderborn ernannt. Die Bischofsweihe empfing er am 09. März 1975 durch den Erzbischof von Paderborn, Johannes Degenhardt. Von 1976 bis 2003 war er Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Am 31. August 1979 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum 87. Bischof von Würzburg ernannt. Die Amtseinführung folgte am 21. Oktober 1979. Als Bischof von Würzburg blieb er der Wissenschaft auf vielfältige Weise verbunden. Am 26. Februar 1980 wurde er durch die Würzburger Kath.-Theol. Fakultät zum Honorarprofessor für Dogmatik und ökumenische Theologie ernannt. Am 10. Februar 2000 schloss sich die Ernennung zu Ehrensenator der Universität Würzburg an. 

Aufgrund seiner Verdienste in der Wissenschaft wurde sein Doktordiplom aus Anlass der fünfzigsten Wiederkehr des Promotionstages am 16. Oktober 2014 durch die Kath.-Theol. Fakultät feierlich erneuert („Goldene Promotion“). Betont wurde hierbei neben seiner fortgesetzten Forschungsarbeit im Bereich der Theologie, sein theologisch fundierter und reflektierter Verkündigungs-, Lehr und Leitungsdienst als Bischof und besonders sein Einsatz für die Erneuerung der römisch-katholischen Kirche im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit veröffentlichte er bis ins hohe Alter zahlreiche Monographien und Aufsätze zu Fragen der Dogmatik, der Ökumene sowie der Spiritualitäts-, Diözesan- und Kunstgeschichte. Zu seinen jüngsten Beiträgen zählen die ökumenischen und mariologischen Studien „Eins wie wir. Das Ziel der christlichen Einheit im Licht des dreieinen Gottes“ (2014) und „Unsere Mutter. Eine kleine Marienkunde“ (2015) sowie die Schrift „Schwester Maria Julitta Ritz. Maria und Martha zugleich“ (2017).

Bischof Paul-Werner Scheele war mit der Kath.-Theol. Fakultät Würzburg seit fast sechzig Jahren in verschiedenen Lebensetappen innig verbunden. Ihre gedeihliche Entwicklung war ihm ein lebendiges Anliegen. Die Kath.-Theol. Fakultät wird sein Andenken stets in Ehren halten. 

Das Requiem für den Verstorbenen findet am Samstag, 18. Mai 2019, um 10.30 Uhr im Würzburger Kiliansdom statt. 

Die Bestattung in der Krypta des Doms schließt sich an.

 

Prof. Dr. Martin Stuflesser

Dekan

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