Intern
Katholisch-Theologische Fakultät

Nicht ohne unsere Werte: Unterwegs zu „europäischen“ Standards Künstlicher Intelligenz

16.04.2021

Prof. Dr. Wolfgang Schröder in Expertengremium berufen

Gibt es einen „europäischen Weg“ der ethiksensiblen Ausgestaltung Künstlicher Intelligenz? Und wenn ja: Wie kann man europäische Standards im Dialog mit anderen internationalen KI-Normungsprojekten etablieren und stärken? Zur Bearbeitung dieser Fragen haben das Europäische Komitee für Normung (CEN) und das Europäische Komitee für elektrotechnische Normung (CENELEC) in Brüssel die Einsetzung eines Gemeinsamen Technischen Komitees „Künstliche Intelligenz“ (Joint Technical Committee European Standards & Artificial Intelligence) beschlossen (https://www.cencenelec.eu/News/Brief_News/Pages/TN-2021-013.aspx).

Im Juni 2021 wird das neue Gremium, das die offizielle Bezeichnung „CEN-CLC / JTC 21“ trägt, erstmals zusammentreten. Koordiniert wird seine Arbeit einerseits von einer deutsch-französischen Doppelspitze (Dr. Sebastian Hallensleben, VDE Frankfurt; Patrick Bezombes, Groupe Afnor Paris), andererseits vom Sekretariat der Danish Standard Foundation (DS) in København.

Zum Expertenkreis, den das Deutsche Institut für Normung (DIN) in das neue Gremium entsendet, gehört auch Prof. Dr. Wolfgang M. Schröder. Schröder, der seit 2015 an der Würzburger Kath.-Theol. Fakultät Philosophie lehrt, ist als Fachmann für KI-Ethik seit 2018 Mitglied des DIN-Arbeitsausschusses Künstliche Intelligenz und German Expert in der Working Group 1 der International Organization for Standardization (ISO/IEC JTC 1/SC 42/WG 1). Seit 2019 ist er zudem Mitglied der CEN-CENELEC Focus Group European AI, der Vorgängerinstitution des CEN-CLC / JTC 21.

Gemeinsam mit internationalen Kolleg*innen aus IT-Industrie, Verbänden und Wissenschaft wird Schröder in dem neuen Gremium an der Aufstellung von Standards für vertrauenswürdige KI-Systeme („trustworthy AI“) arbeiten, die sowohl die europäischen Markt- und Gesellschaftsbedürfnisse aufgreifen als auch mit der EU-Gesetzgebung und EU-weit gemeinsamen Grundrechten und Werten in Einklang stehen. Wichtige orientierende Leitplanken sind dabei das Weißbuch Künstliche Intelligenz der EU-Kommission (https://ec.europa.eu/info/sites/info/files/commission-white-paper-artificial-intelligence-feb2020_de.pdf) sowie die maßgeblich von DIN mitentwickelte Deutsche Normungsroadmap Künstliche Intelligenz  (https://www.din.de/resource/blob/772438/6b5ac6680543eff9fe372603514be3e6/normungsroadmap-ki-data.pdf).

Schröder nutzt die Mitarbeit in dem neuen Gremium auch zur Weiterentwicklung seiner Forschung und Lehre zu technik- und sozialethischen Kernfragen Künstlicher Intelligenz, Sozioinformatik und Robotik. Einen neuesten Forschungsbeitrag dazu hat er im Februar 2021 bei Springer Nature als Open-Access-Paper publiziert, abrufbar unter https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-030-54173-6_16.

 

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