Intern
Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit

SS 2008

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2008

bei Prof. Dr. Dominik Burkard

Vorlesung

Kirchengeschichte I: Von der Völkerwanderung bis zum Avignonesischen Exil

Zeit: Montag 8-10 Uhr c.t., 2-std.
Ort:
Hörsaal 318
Beginn:
14.4.2008
Zielgruppe:
Diplom, Lehramt, interessierte Hörer aller Fakultäten

Zum Thema: Das Mittelalter: Fiktion (Illig, Das erfundene Mittelalter) oder heute noch greifbare Wirklichkeit (Fried, Die Aktualität des Mittelalters)? Heile Welt oder „saeculum obscurum“? Die Vorlesung thematisiert historische Grundlinien dieser Epoche: Die „Inkulturation“ der christlichen Botschaft in eine pagane Lebenswelt, die Ausbildung organisatorischer Strukturen, die Formierung neuer Frömmigkeitsformen, das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Gewalt, die Entwicklung des Papsttums.

Literatur: Ökumenische Kirchengeschichte Bd. 1 und 2, Darmstadt 2006/2008; I. W. Frank, Kirchengeschichte des Mittelalters (Leitfaden Theologie 14), Düsseldorf 41997. Spezielle Literatur wird in der Vorlesung angegeben.

Übung

Wozu und wie? Theorie und Praxis der Kirchengeschichte

Zeit: Montag 16-18 Uhr c.t., 2-std.
Ort: 305
Beginn: 14.4.2008
Zielgruppe: Diplom, Lehramt, EWS, interessierte Hörer aller Fakultäten
Scheinerwerb: Kontinuierliche Mitarbeit und Klausur

Zum Thema: Ist die Kirche authentisch oder original? Originell genügt nicht. Wo bleibt der historisch geschulte Blick? Und wie lässt sich dieser gewinnen? Was heißt das, wenn „Schrift und Tradition“ konstitutiv für Kirche und Theologie sind? Welche Chancen (und Gefahren) stecken in der historischen Betrachtung? Das Seminar führt ein in die Fragen und Methoden der historischen Theologie und leitet an zur praktischen Arbeit.

Übung

Übung zur Vorlesung Kirchengeschichte I

Zeit: Dienstag 9-10 Uhr c.t., 1-std.
Ort: 305
Beginn: 15.4.2008
Zielgruppe: Hörer der Vorlesung, insbesondere Prüfungskandidaten

Zum Thema: Das Kolloquium soll Raum bieten für Fragen zur laufenden Vorlesung. In Form eines offenen Gesprächs dient es der Vertiefung des Vorlesungsstoffes.

Hauptseminar

Historische Ekklesiologie: Bischofsbild und Bischofsbestellung im Wandel

Zeit: Blockveranstaltung, Mittwoch 16. April, 16-19 Uhr, Freitag 13. Juni 2008, 13-19 Uhr und Samstag 14. Juni, 8-14 Uhr
Ort: 305
Vorbesprechung: Mittwoch 16. April
Zielgruppe: Diplom und Lehramt
Scheinerwerb: Referat und Seminararbeit

Zum Thema: „Ubi episcopus ibi ecclesia“. Doch welche Vorstellungen verbinden sich mit dem bischöflichen Amt? Ist der Bischof „Oberaufseher” oder „guter Hirte“ der Gläubigen, Repräsentant einer Ortskirche, autonomer Kirchenfürst oder „Vikar des Papstes“? Und wie kommt die Kirche zu ihren Bischöfen? Sind sie zu wählen oder zu ernennen? Und von wem? Das Seminar geht der historischen Entwicklung von Bischofsbild und Bischofsbestellung bis in die Gegenwart nach.

Arbeitsweise: In der ersten Sitzung erfolgt eine grundlegende Einführung in die Problematik; anschließend werden die Themen für Hausarbeiten und Referate (samt Literaturhinweisen) vergeben. Bis 31. Mai sind die Seminararbeiten fertigzustellen und abzugeben. Sie bilden die Grundlage der Referate, die beim Blockwochenende gehalten und diskutiert werden.

Literatur zur Vorbereitung: K. Schatz, Bischofswahlen – Geschichtliches und Theologisches, in: StZ 207 (1989), 291-307.

Oberseminar

Vorstellung von Staatsexamensarbeiten, Diplomarbeiten und Dissertationen

Zeit: nach Vereinbarung, 2-std.
Persönliche Anmeldung erforderlich.
Ort: 305
Zielgruppe: Studierende, die an einer Staatsexamensarbeit, einer Diplomarbeit oder einer Dissertation im Fach Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit arbeiten. Das Oberseminar dient der Begleitung und Diskussion der aktuell im Entstehen begriffenen Arbeiten. Besprochen werden auch Methoden, Struktur und praktische Arbeitsschritte.


Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2008

Bei wiss. Mitarbeiterin Dipl.-Theol. Kathrin Brüggenthies

Proseminar

„Das Prinzip Arche Noah“ in der Kirchengeschichte        

Zeit: Mo 14-16 Uhr, 2std.
Ort: R. 305
Beginn: 14. April 2008
Anmeldung: per eMail oder persönlich
Zielgruppe: Lehramt, Diplom, EWS, sowie Interessierte
Scheinerwerb: Proseminarschein
Arbeitsweise: Kontinuierliche Mitarbeit, Referat, schriftliche Hausarbeit

Zum Thema: Als Eva Herman im September 2007 ihr Buch „Das Prinzip Arche Noah“ vorstellte, verursachte sie damit eine breite öffentliche Debatte. Drehte sich die Diskussion zunächst weniger um den Inhalt des Buches als vielmehr um vermeintlich missverständliche Äußerungen Hermans, so bleibt der eigentliche Stein des Anstoßes ihre Vorstellung einer strikten Rollentrennung zur Rettung der Familie: hin zu einer neuen Familienkultur, die genau betrachtet gar nicht neu, sondern alt ist.
Aber wie sahen Kindheit, Ehe und Familie in Mittelalter und Neuzeit überhaupt aus? Was prägte und veränderte die gesellschaftliche Ordnung? Ist das Absetzen eines Neugeborenen an der Klosterpforte im Mittelalter bereits ein Vorläufer der heutigen Babyklappe? Gibt es weitere Parallelen? Was sagen kirchliche Verlautbarungen zum Thema Ehe und Familie und gibt es auch dort Veränderungen? Diesen und weiteren Fragen (wie z.B. Kindstötung, Jugendkriminalität, Erziehungsmethoden, Hl. Familie) soll im Seminar durch das Studium von Quellentexten, zeitgenössischer Literatur und Kunst nachgegangen werden. Auch die Beziehung zu aktuellen Fragestellungen soll diskutiert werden.

Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.