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Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen

Erfolgreicher „Tag der Frauenbeauftragten“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät

29.11.2018

Am 12. November 2018 fand der „Tag der Frauenbeauftragten“ anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Frauenwahlrecht und 30 Jahre Frauenbeauftragte an bayerischen Universitäten statt. Die Frauenbeauftragten der Katholisch-Theologischen Universität, Prof. Dr. Barbara Schmitz und Julia Rath, haben daher einen Schwerpunkttag zur Theologischen Frauenforschung organisiert.

An diesem fanden acht Vorlesungen und Seminare zur Theologischen Frauenforschung statt. Es beteiligten sich Prof. Dr. Dominik Burkard, Prof. Dr. Bernhard Heininger, Prof. Dr. Barbara Schmitz, PD DDr. Thomas Németh, Prof. Dr. Michelle Becka, Prof. Dr. Martin Rehak, Prof. Dr. Wolfgang Weiß und Prof. DDr. Hans-Georg Ziebertz am Schwerpunkttag.  

Franziska Reichert, die stellvertretende Fachschaftssprecherin der Katholisch-Theologischen Fakultät, berichtete über die Veranstaltungen von Prof. Dr. Bernhard Heininger und von Prof. Dr. Dominik Burkard: „Ich fand es interessant zu sehen, dass es sowohl aus historischer Sicht, als auch aus der Sicht der neutestamentlichen Exegese durchaus Frauen in der Kirchengeschichte gab, die jurisdiktionelle Vollmacht hatten, wie zum Beispiel die Äbtissinnen im Mittelalter, oder Frauen, die in der Frühzeit der Kirche einer Gemeinde vorstanden. Somit liefern sowohl die Kirchengeschichte als auch die Exegese meiner Meinung nach aussagekräftige Argumente gegen das Traditionsargument. Durch diesen Tag wurde mir deutlich, dass meistens strukturelle und gesellschaftliche Veränderungen dazu führten, dass sich die Rolle der Frau innerhalb der Kirche entwickelte. Aufgrund der geänderten Wirklichkeit ist dies auch für die Zukunft denkbar.“

Dorothee Zundler, Promovendin an der Professur für Biblische Einleitung, besuchte die Veranstaltung von Prof. Dr. Barbara Schmitz: „Frau Schmitz hat zu Beginn ihrer Vorlesung deutlich gemacht, dass Genderforschung nur zum Teil eine Frage von Themen sei und dass es vor allem darum gehe, den Blick zu schärfen und so mit einer neuen Haltung an jede Art von Forschung heranzutreten. Diese Vorgehensweise hat sie anhand der Stelle demonstriert, die laut Vorlesungsplan Thema der Sitzung war: Gen 1,24-31. Dabei ging es beispielsweise um das Verständnis des hebräischen ̉ ādām (V. 26) und die darin sichtbare kulturelle Voranstellung des Männlichen im Menschsein. An dieser Auffassung hätten die biblischen Texte zwar ihren Anteil, sie werde aber auch von einer bestimmten Lektüre beeinflusst. Das bunte Programm und die Beteiligung so vieler theologischer Fächer an diesem Tag hat mich überrascht und die verschiedenen Herangehensweisen an und Blickwinkel auf das Thema fand ich sehr spannend. Ich freue mich auf weitere Veranstaltungen dieser Art!"

Zudem veranstalteten die Frauenbeauftragten der Katholisch-Theologischen und der Juristischen Fakultät gemeinsam mit dem Women@WiWi-Netzwerk ein Doktorandinnenfrühstück. An diesem nahmen 16 Promovendinnen teil und tauschten sich über ihre Dissertationsthemen und eine wissenschaftliche Karriere aus. Katharina Leniger, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Christliche Sozialethik, lobte vor allem die interdisziplinäre Vernetzung, die Diskussion über wissenschaftliche Herausforderungen und freute sich über gemeinsame Forschungsideen. Sie begrüßte weitere derartige Vernetzungsmöglichkeiten und wünscht sich, dass das Arbeitsprofil der Gleichstellungsbeauftragten im universitären Kontext stetig in Kommunikation mit den Wissenschaftler*innen weiterentwickelt wird.

Die Universitätsfrauenbeauftragte, Prof. Dr. Marie-Christine Dabauvalle, rundete gemeinsam mit ihrem Team den Tag mit einer Posterausstellung und einem Science Slam Gender ab. Der Universitätspräsident Prof. Dr. Alfred Forchel ehrte beispielhafte Projekte der Frauenförderung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Insgesamt war der „Tag der Frauenbeauftragten“ ein großer Erfolg und informierte zahlreiche Studierende und Gasthörer*innen über die Theologische Frauenforschung.

Prof. Dr. Barbara Schmitz und Julia Rath

Frauenbeauftragte der Katholisch-Theologischen Fakultät

 

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