Intern
Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen

Wie Exodus zum Exodus wurde

02.10.2014

Internationale Fachtagung am Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen zeigt Einfluss des Exodus(motivs) in deuterokanonischer und frühjüdischer Literatur.

Bild: Michael Müller

Die Erzählung vom Auszug aus Ägypten gehört zu den zentralen und für die kollektive Identität Israels grundlegenden Überlieferungen, die sich im Buch Exodus verdichten, aber auch die gesamte alttestamentliche Literatur durchziehen. Bis heute sind die Überlieferungen in Judentum und Christentum sowohl in der Theologie als auch in der Liturgie von entscheidender Bedeutung. In hellenistisch-römischer Zeit erlebt die Exodusüberlieferung eine ›Renaissance‹ und prägt als Denkfigur die zeitgenössische Literatur in intensiver Weise. Ihre Rezeption erfolgt dabei in verschiedenen Gattungen, in ganz unterschiedlicher Form und zu höchst unterschied­lichen Zwecken.

Um diese Verschiedenheit der Rezeption des Exodus(motivs) in deuterokanonischer und frühjüdischer Literatur im Hinblick auf ihre Konzeption und ihren Überlieferungsprozess aufzuzeigen, widmete sich kürzlich eine internationale Fachtagung un­ter der Leitung von Barbara Schmitz vom Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg und Judith Gärtner vom Lehrstuhl für Altes Testament der Theologischen Fakultät der Universität Rostock.

Neben den Gastgeberinnen begrüßte auch der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät Heribert Hallermann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu der Fachtagung, die vom 29.09.-01.10.2014 am Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen in Würzburg stattfand. An der Fachtagung beteiligten sich sowohl renommierte Expertinnen und Experten als auch vielversprechende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen aus Ungarn, Italien, Großbritannien, Österreich und Deutschland. Die Würzburger Fachtagung – gefördert von der ISDCL und dem Universitätsbund Würzburg – repräsentierte durch zahlreiche Beiträge den Facettenreichtum und die Vielschichtig­keit des Exodus(motivs) in deuterokanonischer und frühjüdischer Literatur.            

Die Veranstalterinnen Barbara Schmitz und Judith Gärtner verwiesen in ihrem Schlusswort insbesondere auf die unterschiedlichen Aktualisierungen der Exodusmotivik, um deren Relevanz für die Gegenwart des neuen literarischen Kontextes zu erheben. Einer breiteren Öffentlichkeit werden die Ergebnisse der Fachtagung durch die Pub­likation eines Tagungsbandes zur Diskussion gestellt werden.

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