Promotion von Jana Hock
11.07.2025Neue Promotion im Alten Testament: Jana Hock hat am 08.07.2025 ihr Rigorosum bestanden und somit ihre Promotion abgeschlossen.
Jana Hock war nach dem Studium der Katholischen Theologie (Mag.a theol., 2019) von 2019-2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der DFG-Forschungsgruppe "LoSAM – Lokale Selbstregelungen im Kontext schwacher Staatlichkeit in Antike und Moderne" an der Universität Würzburg und ist seit Anfang 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften an der Universität Bamberg. Ihre Dissertation "Judas und seine Anhänger. Die Bedeutung von 2 Makk 10,10-15,36 für das Zweite Makkabäerbuch" wurde von Prof. Dr. Barbara Schmitz betreut. Jana Hock untersucht dort die Darstellung von Judas Makkabäus und die Rolle der makkabäischen Gruppe im Kontext des 2. Makkabäerbuchs.
2 Makk 10,10-15,36 wurde in der Forschung zum Zweiten Makkabäerbuch bislang kaum beachtet. Um diesen Erzählabschnitt angemessen zu untersuchen, entwickelt Jana Hock in ihrer Promotion ein Modell zur Analyse von Figuren und Figurengruppen. Anhand einer narratologischen Figuren(gruppen)analyse des Textabschnitts und einer diachronen Reflexion im Kontext des Seleukidenreichs zeigt sie, dass für Judas Makkabäus ein nicht-dynastisches, an eine Richterfigur angelehntes Herrschaftsmodell entworfen wird, mit dem eine Geringschätzung der übrigen makkabäischen Familie einhergeht. Stattdessen werden die Anhänger des Judas als geeignetere Stellvertreter für Judas präsentiert. Sie nehmen in familienähnlichen Strukturen die Rolle der eigentlichen „Brüder“ ein – im Gegensatz zu den leiblichen Brüdern des Judas. 2 Makk 10,10-15,36 entwirft damit ein Führungsmodell des Judas, das gleichermaßen im seleukidischen wie judäischen Kontext verankert ist und diese Traditionen narrativ kreativ kombiniert.
Das Team des Lehrstuhls für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen gratuliert Jana Hock ganz herzlich zur bestandenen Promotion!