Intern
Katholisch-Theologische Fakultät

Zum Tod von Prof. em. Dr. Dr. Karlheinz Müller

24.02.2020

Nachruf der Katholisch-Theologischen Fakultät

 

Die Katholisch-Theologische Fakultät
der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
trauert um
Prof. em. Dr. Dr. Karlheinz Müller
geboren am 12. Mai 1936
gestorben am 18. Februar 2020

 

Karlheinz Müller wurde 1936 in Nürnberg geboren. Das Studium der Katholische Theologie absolvierte er an der Bamberger Philosophisch-Theologischen Hochschule. 1966 wurde er mit der Studie „Der paulinische Skandalon-Begriff“ an der Universität Würzburg zum Dr. theol. promoviert. Von 1966 bis 1967 war er Mitarbeiter an der Qumran-Forschungsstelle der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg, anschließend Assistent von Prof. Dr. Rudolf Schnackenburg am Neutestamentlichen Seminar der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg.

1972 wurde Müller mit der Studie „Die Anfänge der Septuaginta“ an der Universität Graz habilitiert. Noch im selben Jahr wurde er auf den Lehrstuhl für Biblische Einleitung und Biblische Hilfswissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg berufen, den er bis zu seiner Emeritierung 2004 innehatte. Die Schwerpunkte seines Wirkens waren die frühjüdische Apokalyptik, die Erforschung des Werdegangs der frühjüdischen Halacha und die Geschichte des Urchristentums. 1982 wurde er zudem an Universität Köln im Fach Judaistik zum Dr. phil. promoviert. 

Darüber hinaus war Müller für die wissenschaftliche Edition der so genannten „Judensteine aus der Pleich“ verantwortlich, dem mit mehr als 1500 Exponaten weltweit größten Fund an Grabsteinen und Grabsteinfragmenten aus einem mittelalterlichen jüdischen Friedhof. Die Erforschung dieses Fundes brachte wichtige Erkenntnisse über das mittelalterliche Judentum in Würzburg und in Europa.

Ein weiterer Schwerpunkt seines Wirkens galt dem ökumenischen und interreligiösen Dialog. So war er bis 2004 Mitglied der Arbeitsgruppe für Fragen des Judentums bei der Deutschen Bischofskonferenz, außerdem langjähriger katholischer Vorstand der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Würzburg und Unterfranken e.V. Seit 2006 war Müller wissenschaftlicher Leiter des Museums im Gemeinde- und Kulturzentrum „Shalom Europa“ der Jüdischen Gemeinde in Würzburg. 

Für seine herausragenden Verdienste wurde Müller 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 2006 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. 2011 erhielt er weiterhin die Behr-Medaille der Stadt Würzburg sowie die Verdienstmedaille Bene merenti in Gold der Universität Würzburg.

Die Katholisch-Theologische Fakultät ist Müller für seinen engagierten Einsatz in Forschung und Lehre zu großem Dank verpflichtet. Er war ein von Studierenden wie Lehrenden gleichermaßen geschätzter Professor, dessen hohe fachliche Kompetenz sich mit einem großen Maß an Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit verband. 

Als Mitglied verschiedener Leitungs- und Verwaltungsgremien war Müller stets um die aktive Mitgestaltung von Fakultät und Universität bemüht. Von 1987 bis 1989 bekleidete er das Amt des Dekans, von 1995 bis 1999 das Amt des Prodekans der Katholisch-Theologischen Fakultät.

Die Katholisch-Theologische Fakultät trauert um einen geschätzten und beliebten Kollegen und wird sein Andenken stets in hohen Ehren halten.

Das Requiem findet am Montag, 24.02.2020, um 11.00 Uhr in der Kirche der Kongregation der Mariannhiller Missionare in Würzburg statt. Es folgt um 13.30 Uhr die Beisetzung auf dem Würzburger Hauptfriedhof.

 

Prof. Dr. Martin Stuflesser
Dekan

 

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Weitere Nachrufe

Nachruf des Bayerischen Rundfunks (BR24)

Nachruf des Bistums Würzburg

Nachruf der  Universität Würzburg

 

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