Intern
Katholisch-Theologische Fakultät

„Wer nichts zu erzählen hat, der hat auch nichts zu sagen“

30.05.2017

Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Erich Garhammer

Prof. Dr. Erich Garhammer während seiner Abschiedsvorlesung

Mit einer Vorlesung unter dem Titel „Wer nichts zu erzählen hat, der hat auch nichts zu sagen“ verabschiedete sich Prof. Dr. Erich Garhammer, Inhaber des Lehrstuhls für Pastoraltheologie und Homiletik, am Mittwoch, den 24.05.2017, in den wohlverdienten Ruhestand.

Der Einladung des Emeritus in der Neubaukirche (Aula der Universität) waren u.a. zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des Bistums und der Universität Würzburg, ehemalige Weggefährten und Kollegen, Freunde und Verwandte, sowie die Literaten Reiner Kunze, Sibylle Lewitscharoff und Arno Geiger gefolgt.

Dekan Prof. Dr. Martin Stuflesser würdigte in seinem Grußwort das langjährige Wirken Garhammers an der Würzburger Kath-.Theol. Fakultät. Dabei hob er v.a. das Bemühen Garhammers hervor, die Zeichen der Zeit für sein Fach, die Pastoraltheologie, fruchtbar zu machen und eine Theologie zu entwickeln, die hinauswirke in Kirche und Welt, in den Raum der Öffentlichkeit.

In seiner Abschiedsvorlesung blickte Garhammer auf die fünfundzwanzig Jahre seines akademischen Wirkens zurück. Insbesondere ging er dabei der Frage nach, wie er infolge der Zurückweisung seiner kritischen Thesen in Theologie und Kirche die Literatur als Resonanzraum für sich entdeckte. Wie Garhammer dabei betonte, war die Beschäftigung mit der Literatur für ihn keine Flucht aus Realität, sondern vielmehr ein Mittel, um das Wesentliche der Realität aufzudecken und die Menschen zu erreichen, die von der kirchlichen Verkündigung längst nicht mehr erreicht würden.

Nach Gruß- und Dankesworten von Johanna Jäger, Sprecherin der Fachschaft Katholische Theologie, und JProf. Dr. Bernhard Spielberg, ehem. Wissenschaftliche Mitarbeiter Gahrhammers, beindruckte Reiner Kunze mit dem Vortrag seines Textes „Orgelkonzert“.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Stefan Baier, Rektor der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg, mit Orgelstücken von Johann Sebastian Bach (u.a. Toccata und Fuge in d-Moll). Bei dem anschließenden Empfang bestand bei Gebäck und einem Glas Wein die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und den Nachmittag in entspannter Atmosphäre ausklingen zu lassen.

 

Bericht der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Zur Person

Erich Garhammer wurde am 14.05.1951 in Ulrichsreuth geboren. Nach dem Studium der Katholischen Theologie und Germanistik (Diplom und Staatsexamen) an der Universität Regensburg wurde er 1979 in Passau zum Priester geweiht, wo er zunächst als Präfekt im Seminar Sankt Valentin wirkte.

Die Promotion erfolgte 1989 bei Prof. Dr. Konrad Baumgartner an der Universität Regensburg aufgrund der Dissertationsschrift „Seminaridee und Klerusbildung bei Karl August Graf von Reisach. Eine pastoralgeschichtliche Studie zum Ultramontanismus des 19. Jahrhunderts“.

Aufgrund seiner exzellenten Dissertationsschrift wurde er 1991 auf den Lehrstuhl für Pastoraltheologie und Homiletik der Kath.-Theol. Fakultät Paderborn berufen. Von 2000 bis 2017 war er Lehrstuhlinhaber für Pastoraltheologie und Homiletik an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Würzburg.

2004 übernahm er die Schriftleitung der Zeitschrift „Lebendige Seelsorge“. Von 2009 bis 2011 bekleidete er das Amt des Dekans der Kath.-Theol. Fakultät.

Sein besonderer Forschungsschwerpunkt gilt dem Gespräch und der Auseinandersetzung mit der modernen Literatur. In seinen Büchern "Brennender Dornbusch und pfingstliche Feuerzungen. Biblische Spuren in der modernen Literatur" (Paderborn 2003), "Am Tropf der Worte. Literarisch predigen" (Paderborn 2000), "Zweifel im Dienst der Hoffnung. Theologie und Poesie" (Würzburg 2011) sowie "Literatur im Fluss. Brückenschläge zwischen Poesie und Religion" (Regensburg 2014) beschäftigt er sich mit dem Anregungspotential der Literatur für die Theologie.

Weitere Bilder

Zurück