Intern
Katholisch-Theologische Fakultät

Schöne neue Welt - Gesellschaftliche Utopien in Zeiten von Krisen und Katastrophen

09.09.2021

Fortsetzung der Reihe "Theologie für Greenhorns"

Die COVID-19-Pandemie ist ein Realitätsschock. Was bisher als sicher und verlässlich galt, kann auf einmal tödlich sein. Nicht nur, weil ein Virus um die Welt reist, werden Routinen, gesellschaftliche Praktiken und Normen radikal in Frage gestellt. Das Bedürfnis nach Daten und Informationen, nach Nachrichten und Geschichten über das Virus steigt in dieser Krisenzeit an. Weil diese eine Wirkung entfalten, verändert eine Krise auch, was wir für normal halten und wie wir über unsere Welt denken. Für diese Phänomene ist die Pandemie ein sehr eindrückliches, aber längst nicht das einzige Beispiel.

In Folge des Schocks entsteht ein Zwischenzustand der Krise; ein Moment, in dem Entscheidungen möglich werden, weil vieles Unumstößliche in Frage gestellt wird. Darin liegt eine Ambivalenz von Drohung und Verheißung: Kippt die Gesellschaft nach der Krise in die katastrophale Dystopie oder besteht die Hoffnung, in eine neue, bessere Normalität überzugehen?

Die Antwort auf diese Fragen kann nicht eindeutig sein, denn sie ist davon abhängig, für wen und auf welche Weise das Neue eine Verheißung sein soll. An dieser Stelle setzt dieses Seminar an: Wir erzählen die bessere Welt. In theologisch fundierten Utopien einer besseren Welt formulieren wir Impulse aus unserer wissenschaftlichen Analyse der Krise und den Ressourcen, die unsere Tradition bereitstellt. Mittels narrativer, theologischer Ethik formuliert dieses Seminar somit Antworten auf die Frage: Wie wollen wir gelebt haben?

Dabei reflektieren wir, wie solche Utopien glaubwürdig und wirksam werden können. Ziel ist es dabei, das neue Normal unserer Gesellschaft nicht einfach zu beschreiben, sondern theologisch-ethische Perspektiven für die Transformation der Gegenwart furchtbar zu machen und diese engagiert mitzugestalten.

Das Seminar richtet sich an Studierende nicht-theologischer Fächer, die allerdings Interesse an Methoden und Inhalten der wissenschaftlichen Theologie haben.

 

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