Intern
Katholisch-Theologische Fakultät

Religion in den Vereinigten Staaten und in Deutschland

11.01.2011

Tagung des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts - Referenten aus New York und Berlin

Macht Religion den kulturellen Unterschied? Diese Frage wurde anhand der Religionssysteme in den USA und in Deutschland bei einer Tagung am 11. Januar 2011 an der Uni Würzburg diskutiert, die vom Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts (Prof. DDr. Hans-Georg Ziebertz) veranstaltet wurde.

Wer die US-Kultur verstehen will, darf die Religion nicht außer Acht lassen. Zwar ist die Trennung von Staat und Religion in den USA viel strikter als in Deutschland. Dennoch erscheint die religiöse Szene dort vitaler: Es gibt eine Vielzahl von Religionen, christlichen Kirchen und religiösen Bewegungen; in Kultur und Medien ist Religion sehr präsent. Besonders die religiöse Rechte macht immer wieder auf sich aufmerksam und ihr politischer Einfluss ist groß. Für Politik, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen ist es sehr wichtig, stets die Macht der Religionen zu berücksichtigen.

In Deutschland ist die Situation anders: Die Rolle der großen christlichen Kirchen ist formal abgesichert durch den Status als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Gleichzeitig hält ein Prozess der „Entkirchlichung“ an: Immer weniger Menschen fühlen sich den Kirchen verbunden. Bedeutet das zugleich, dass die Kirchen auch in der Zivilgesellschaft an Bedeutung verlieren, oder sind sie nach wie vor Institutionen, mit denen zu rechnen ist?

Ziele der Tagung

Die religiöse Lage in den USA und in Deutschland an ausgewählten Fragen skizzieren, kulturelle Unterschiede deutlich machen: Darauf zielte die öffentliche Tagung ab, die der Würzburger Lehrstuhl für katholische Religionspädagogik unter der Leitung von Professor Hans-Georg Ziebertz veranstaltete.

Die Tagung fand in Zusammenarbeit mit dem Würzburger Lehrprojekt „Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz“ (GSiK) statt. Das Projekt wird aus Studienbeiträgen finanziert und will einen Beitrag zur Stärkung der interkulturellen Kompetenz bei Studierenden leisten.

Referenten aus New York und Berlin

Als Referenten eingeladen waren Marcia Pally, Professorin für Multikulturalität an der New York University, und Rolf Schieder, Professor für Praktische Theologie an der Humboldt-Universität Berlin. Marcia Pally beschrieb in ihrem Vortrag die Lage von Religion, Politik und Gesellschaft in den USA, Rolf Schieder stellte dem eine Beschreibung der Situation in Deutschland gegenüber.

Pally und Schieder gaben zudem Einblick in eine Fallstudie, die sie gemeinsam über Evangelikale in den USA und in Deutschland durchgeführt haben.

(Text: Robert Emmerich/Uni-Pressestelle)

  • Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Veranstaltung.
  • Einen ausführlichen Bericht über die Tagung finden Sie hier.

 

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