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Katholisch-Theologische Fakultät

Die Würzburger Bischöfe von 1617 bis 1684

14.06.2011

Neueste Publikation des Drittmittelprojekts "Die Würzburger Bischöfe der Frühen Neuzeit" erschließt wichtige Quellen aus der Zeit der Rekatholisierung und des Dreißigjährigen Krieges

(cet) Das Bistum Würzburg kann auf eine ereignisreiche und wechselvolle Vergangenheit zurückschauen. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass es vom Mittelalter bis zur Säkularisation 1802/03 ein Hochstift besaß, welches zu den größten und wichtigsten geistlichen Staaten im Alten Reich zählte. "Die geschichtswissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Institution und den sie tragenden Persönlichkeiten stellt daher eine sowohl kirchengeschichtlich als auch landesgeschichtlich lohnende und reichsgeschichtlich relevante Aufgabe dar", so Wolfgang Weiß, Professor für Fränkische Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der Neuesten Zeit an der Universität Würzburg.

Um diese Forschungslücke zu schließen, initiierte und leitet Weiß deshalb an seinem Lehrstuhl das Projekt "Die Würzburger Bischöfe der Frühen Neuzeit - Landesherrschaft und geistliches Wirken im Zeitalter von Barock und Aufklärung (1617-1803)". Finanziell gefördert wird das Drittmittelprojekt vom Bistum Würzburg.

In der monumentalen, von der Göttinger Akademie der Wissenschaften im renommierten Verlag de Gruyter herausgegebenen Reihe "Germania Sacra" ist nun die jüngste Publikation des Projekts erschienen. Der von Dr. Winfried Romberg von der Universität Würzburg bearbeitete, 600 Seiten starke Band "Die Würzburger Bischöfe von 1617 bis 1684" beleuchtet die Lebensläufe und Amtstätigkeiten neuzeitlicher Würzburger Bischöfe des 17. Jahrhunderts. Er umfasst die Episkopate von Johann Gottfried I. von Aschhausen (1617-1622) bis zum Episkopat von Konrad Wilhelm von Wernau (1683- 1684).

Die Darstellungen, die das Wirken des jeweiligen Bischofs in seinem Amt in den Vordergrund stellen, bewegen sich allesamt im geschichtsträchtigen Umfeld von Rekatholisierung, Dreißigjährigem Krieg und Frühabsolutismus. "Die Bischöfe dieser Zeit waren von überregionaler Bedeutung und Wirksamkeit", so Weiß in seinem Vorwort. Dies zeige sich beispielhaft in der Person des Bischofs Johann Philipp I. von Schönborn (1642-1673), der zugleich Erzbischof von Mainz war. Johann Gottfried I. von Aschhausen, Franz von Hatzfeld und Peter Philipp von Dernbach waren Bischöfe von Würzburg und Bamberg in Personalunion, womit sich der Band auch an die Darstellung der "Bamberger Bischofsreihe von 1522 bis 1693" (Germania Sacra Neue Folge 38) anschließt.

"Mit Winfried Romberg konnte ein vor allem mit der frühneuzeitlichen Geschichte des fränkischen Raumes vertrauter Kirchenhistoriker als Projektmitarbeiter gewonnen werden", freut sich Wolfgang Weiß. Romberg habe sich der angesichts der im 17. Jahrhundert weiter zunehmenden Materialfülle immer schwierigeren Aufgabe, noch einigermaßen überschaubare Bischofsviten zu erstellen, mit Arbeitseifer und Leidenschaft gestellt, so der Professor für Fränkische Kirchengeschichte weiter.

Das Buch ist im Verlag de Gruyter erschienen (ISBN 978-3-11-025183-8) und kostet € 149,95.

Der Verlagsflyer mit weiteren Informationen findet sich <link file:100641 download>hier.

 

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