Deutsch Intern
Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft

Hoffnungs-Träger für den Glauben

05/17/2010

Würzburger Theologiestudierende beim Ökumenischen Kirchentag in München

Foto 1: Judith Bornemann

Würzburg/München. Als „Hoffnungs-Träger“ haben sich rund 35 evangelische und katholische Theologiestudierende aus Würzburg beim 2. Ökumenischen Kirchentag in München betätigt. Während einer „Litanei der Hoffnung“ beim zentralen Eröffnungsgottesdienst auf der Theresienwiese haben sie große, mit Hoffnungsworten beschriftete Luftballons an 55000 Gottesdienstteilnehmern vorbeigetragen und auf die Bühne gebracht.

Eindrucksvoll machten die Studierenden mit den beschrifteten Luftballons deutlich, für was der Glaube an Jesus Christus steht: Hoffnung, Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Gemeinschaft, Zuversicht, Versöhnung, Heilung, Frieden und und und. Die gute Atmosphäre zeigte sich auch darin, dass selbst Bundespräsident Horst Köhler Zeit für ein kurzes Gespräch mit der Würzburger Gruppe fand. 

Anlass für die Mitwirkung beim Eröffnungsgottesdienst war das Hauptseminar „Gemeinsam den einen Glauben bekennen und feiern“. Die ökumenisch ausgerichtete Lehrveranstaltung wurde von Dr. Iris Kreile (Institut für Evangelische Theologie) und Professor Dr. Martin Stuflesser (Katholisch-Theologische Fakultät) angeboten und beschäftigte sich vor allem mit dem katholischen und evangelisch-lutherischen Gottesdienstverständnis. „Die Studenten konnten lernen, dass man nicht mit einfachen Etiketten wie ‚Protestanten als Kirche des Wortes‘ und ‚Katholiken als Kirche des Sakramentes‘ arbeiten kann“, sagt Stuflesser. Der Würzburger Liturgiewissenschaftler, der bereits bei den Vorbereitungen des gottesdienstlichen Programms des Kirchentages beteiligt war, hebt die Gemeinsamkeiten hervor: „Die Konfessionen nähern sich an, sowohl was die Wertschätzung der Heiligen Schrift betrifft als auch im Verständnis der Sakramente.“ Kreile kann dies als Pfarrerin bestätigen: „Vieles ist uns heute selbstverständlich geworden. Dass wir gemeinsam beten können und das Wort Gottes in der Heiligen Schrift teilen können ist schon eine ganze Menge.“

Auch während des Kirchentages zeigten die Studenten großes Engagement. Bei der „Gottesdienstwerkstatt“ konnten 60 ökumenische Gottesdienste, die von zahlreichen Vorbereitungsteams zuvor auf Gemeindeebene ausprobiert worden waren, von allen Interessierten mitgefeiert werden. 20 davon zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten haben die Studierenden ausgewertet und mit den Vorbereitungsgruppen besprochen. Das Spektrum reichte von Segnungsfeiern für werdende Mütter über Techno- und Literaturgottesdienste bis hin zu besonders gestalteten Wortgottesdiensten. Viele dieser Gottesdienste orientieren sich an besonderen Lebenssituationen. „Die Zukunft ökumenischer Gottesdienste ist möglicherweise bei Wende- und Knotenpunkten im Leben zu sehen, die nicht nach Konfessionen sortiert werden können“, meint Stuflesser und stellt die spannende Frage: „Wodurch wird ein Gottesdienst ökumenisch?“ Antworten hierauf versuchen die Studenten in der Nachbereitung des Seminars zu finden.

Präsenz zeigte ein Teil der Gruppe auf dem Messegelände beim Informationsstand der Würzburger Katholisch-Theologischen Fakultät. In zahlreichen Gesprächen versuchten die Studenten ÖKT-Besucher für ein Theologiestudium in Würzburg zu begeistern. Der neue Fakultätsflyer fand hierbei regen Zuspruch: „Theologie studieren in Würzburg – Wo sonst?!"

Florian Kluger

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