Intern
Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft

Prof. em. Dr. Winfried Haunerland verstorben

03.08.2023

Nachruf der Katholisch-Theologischen Fakultät

Die Katholisch-Theologische Fakultät
der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
trauert um
Prof. em. Dr. Winfried Haunerland
geboren am 29. März 1956
gestorben am 02. August 2023

 

Prof. Dr. Winfried Haunerland wurde am 29. März 1956 in Essen geboren. Das Studium der Katholischen Theologie absolvierte er an den Ruhr-Universität Bochum, der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1982 wurde er für das Bistum Essen zum Priester geweiht und wirkte zunächst als Kaplan und Lehrer in Wattenscheid. 1988 wurde er mit der Studie „Die Eucharistie und ihre Wirkung im Spiegel der Euchologie des Missale Romanum“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Dr. theol. promoviert. Es folgten verschiedenen Tätigkeiten in der Priesterausbildung des Bistums Essen sowie erste Lehrtätigkeiten in Liturgiewissenschaft / Liturgik.

1994 wurde Haunerland mit der Studie „Die Primiz. Studien zu ihrer Feier in der Lateinischen Kirche Europas“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München habilitiert. Von 1994 bis 1996 war er Direktor der Bischöflichen Tagungsstätte für Priesterfortbildung, Pastorale Bildung und Exerzitien „Kardinal-Hengsbach-Haus“ im Bistum Essen. 1996 erhielt er den Ruf auf die Professur für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Katholischen Privatuniversität Linz, 2001 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Im selben Jahr wurde er Berater der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz. Gleichzeitig war er als Seelsorger für das Bistum Würzburg in der Pfarrei „Zur Heilige Familie“ im Stadtteil Heidingsfeld tätig. Von 2005 bis 2022 hatte Haunerland den Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne. Zugleich war er Direktor des überdiözesanen Priesterseminars „Herzogliches Georgianum“ in München. Auch nach seinem Wechsel nach München blieb Haunerland seiner vormaligen Wirkungsstätte, dem Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, durch vielfältige Kooperationen in Forschung und Lehre eng verbunden.

Haunerland war Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen und kirchlichen Arbeitsgemeinschaften und Gremien, etwa der Societas Liturgica, des Wissenschaftlichen Beirates von „Theologie im Fernkurs“, der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Liturgikdozentinnen und -dozenten oder der Kommission Ecclesia celebrans für die Übersetzung liturgischer Texte in die deutsche Sprache. Weiterhin war er Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, in dem er seit 2017 das Amt des Geistlichen Zeremoniars der deutschen Statthalterei innehatte. Für seine Verdienste wurde er 2003 von Papst Johannes Paul II. zum Kaplan seiner Heiligkeit (Monsignore) ernannt.

Der Schwerpunkt des theologischen Wirkens von Haunerland lag auf einer dezidiert theologischen Durchdringung und Erschließung der gefeierten Liturgie der Kirche. Dabei scheute er sich auch nicht, in den aktuellen Reformdebatten der röm.-kath. Kirche pointiert Stellung zu beziehen. Er war dabei durchaus streitbar in der Sache, wobei er durch seine hohe Sachkompetenz, sein nüchternes Auftreten und sein humorvolles Wesen immer wieder zu einer Versachlichung etwaiger Konflikte beigetragen hat. Neben seinem umfangreichen wissenschaftlichen Oeuvre zeugt die Vielzahl der von ihm betreuten und unter seiner Leitung abgeschlossenen Promotionen und Habilitationen von seinem unermüdlichen Wirken als akademischem Lehrer und seiner Leidenschaft für das Fach Liturgiewissenschaft und dessen Gegenstand: einer angemessenen Feier des Gottesdienstes der Kirche.

Prof. Dr. Winfried Haunerland ist am 02. August 2023 nach langer, schwerer Krankheit in München verstorben. Die Katholisch-Theologische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ist ihm für seinen engagierten Einsatz in Forschung und Lehre zu großem Dank verpflichtet und wird sein Andenken stets in hohen Ehren halten.

Das Requiem findet am 11. August 2023, 08.00 Uhr, in St. Ludwig München (Ludwigstraße 22, 80539 München) statt. Es folgt um 11.15 Uhr die Beisetzung auf dem Waldfriedhof München (Fürstenrieder Straße 288, 81377 München).

 

Prof. Dr. Matthias Reményi
Dekan

 

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