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Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft

Liturgiewissenschaft

… ist die theologische Disziplin, die auf den Gottesdienst der Kirche reflektiert. In den Blick kommen neben der Geschichte, Theologie und Praxis der vielfältigen liturgischen Feiern auch grundsätzliche Fragen humanwissenschaftlicher Provenienz. So verschränken sich Anthropologie und Theologie in der Beschäftigung mit der Liturgie als Ausdruck des menschlichen Glaubens an den dreifaltigen Gott.

Eine Bestätigung ihres Stellenwertes für die akademische Ausbildung hat das Fach mit der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) erhalten. Dort heißt es in Artikel 16:

„Das Lehrfach Liturgiewissenschaft ist in den Seminarien und den Studienhäusern der Orden zu den notwendigen. und wichtigen Fächern und an den Theologischen Fakultäten zu den Hauptfächern zu rechnen. Es ist sowohl unter theologischem und historischem wie auch unter geistlichem, seelsorglichem und rechtlichem Gesichtspunkt zu behandeln. Darüber hinaus mögen die Dozenten der übrigen Fächer, insbesondere die der dogmatischen Theologie, die der Heiligen Schrift, der Theologie des geistlichen Lebens und der Pastoraltheologie, von den inneren Erfordernissen je ihres eigenen Gegenstandes aus das Mysterium Christi und die Heilsgeschichte so herausarbeiten, daß von da aus der Zusammenhang mit der Liturgie und die Einheit der priesterlichen Ausbildung deutlich aufleuchtet.“

In Würzburg wurde 1966 ein eigenständiger Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft eingerichtet, dessen erster Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Georg Langgärtner bis zu seinem Tod 1987 war. Ihm folgte von 1989 bis zu seiner Pensionierung 1999 Prof. Dr. Walter von Arx. Von 2001 bis zu seinem Wechsel an die Universität München im Jahr 2005 war Prof. Dr. Winfried Haunerland für das Fach zuständig. In der Vakanz hat Prof. Dr. Guido Fuchs die liturgiewissenschaftliche Lehre übernommen. Seit Oktober 2007 ist Prof. Dr. Martin Stuflesser Lehrstuhlinhaber und vertritt das Fach in Forschung und Lehre.