Intern
Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft

Liturgiewissenschaft in den modularisierten Studiengängen

16.09.2009

Frühe Einbindung des Faches im Studienverlauf ist Gewinn

Zum WS 2009/2010 starten die neuen modularisierten Studiengänge der Katholisch-Theologischen Fakultät Würzburg. Wie das Fach Liturgiewissenschaft in das Modulsystem eingebunden ist und welche liturgiewissenschaftlichen Veranstaltungen die Studierenden zu besuchen haben zeigt der folgende Überblick. Generell wurden die fachspezifischen Lehrveranstaltungen innerhalb von Lehr-Modulen in Beziehung gesetzt und strukturieren so das Studium. Der entscheidende Gewinn am neuen Studiensystem gegenüber früheren Studiengängen ist, dass die Liturgiewissenschaft in allen neuen Studiengängen (Magister theologiae, Lehramt, Bachelor Nebenfach) strukturelle verankert ist und früh im Studienverlauf zu belegen ist.

Magister theologiae (300 ECTS)

Im Magister theologiae, dem theologischen Vollstudium, ist bereits im 1. Semester eine „Einführung in Strukturen und Formen gottesdienstlicher Feiern“ (1 SWS/1,25 ECTS) vorgesehen, wo ausgehend von exemplarischen gottesdienstlichen Feiern in das Verständnis der Liturgiewissenschaft und der liturgischen Feiern unter anthropologischen und theologischen Gesichtspunkten eingeführt wird.

Im 4. Semester folgt im Modul „Wege christlichen Denkens und Lebens“ eine Einführung in „Die Feier der Eucharistie als Zentrum kirchlichen Lebens“ (2 SWS/2,5 ECTS). Behandelt wird Geschichte, Theologie und Praxis dieser zentralen Gottesdienstform und ihre theologische Verortung in der kirchlichen Gemeinde.

Das Modul „Dimensionen und Vollzüge des Glaubens“ knüpft im 5. Semester mit der Vorlesung „Die Feier der Sakramente“ (2 SWS/2,5 ECTS) daran an, wenn auf den existentiellen Vollzug des Glaubens in der kirchlichen Grunddimension „Leiturgia“ eingegangen wird. Anhand der konkreten Feier der Sakramente (Taufe, Firmung, Ehe, Ordo, Buße, Krankensalbung) geht es um die Darstellung des konstitutiven Charakters der Sakramente im Leben des Einzelnen und der Kirche.

Zum Ende des Studiums werden im 10. Semester die bereits erworbenen Kenntnisse in speziellen Lehrveranstaltungen innerhalb des Moduls „Vertiefung im Bereich des Kirchenrechts und der Liturgiewissenschaft“ abgerundet. Aufgegriffen werden anthropologische und theologische Aspekte der Liturgie. Darüberhinaus wird in Geschichte, Theologie und Praxis der Feier von Sakramentalien eingeführt. Die zeitliche Dimension der Liturgie wird mit einer Einführung in das Herrenjahr (Kirchenjahr) und die Tagzeitenliturgie thematisiert. In den Blick kommen auch Themen aus den Bereichen Kunst, Musik und Architektur sowie weiteren verwandten Wissenschaftsgebieten.

Über diese Pflichtveranstaltungen hinaus können in das Studium Hauptseminare eingebracht werden, die einzelne Aspekte der liturgischen Feiern oder verwandte Bereiche behandeln und intensiver beleuchten. Besucht werden können daneben zusätzliche Seminare, Übungen oder Kolloquien, die die persönlichen Studien und Schwerpunkte unterstützen.

Bachelor Nebenfach Katholische Theologie (60 ECTS)

Wer in Würzburg Theologie im Nebenfach studiert, bekommt einen soliden Überblick über die theologischen Disziplinen und kann darüber hinaus eigene Schwerpunkte setzen und seine Neigungen gezielt vertiefen.
Pflichtmäßig ist die Liturgiewissenschaft mit der „Einführung in Strukturen und Formen gottesdienstlicher Feiern“ (1 SWS/1,25 ECTS) (siehe Mag.theol.) im 3. Semester vorgesehen.
Darüberhinaus sind alle liturgiewissenschaftlichen Veranstaltungen, die im Magister theologiae vorgesehen sind, im Wahlpflichtbereich wählbar (Einschränkungen ergeben sich aus bestimmten Veranstaltungskombinationen) und mit entsprechenden ECTS anrechenbar. Unter dem Titel „Themen der Liturgiewissenschaft“ können spezielle Lehrveranstaltungen eingebracht werden, die als Ergänzung zu den Vorlesungen konzipiert sind, um in dort nicht behandelte Themen einzuführen oder um spezielle Teilbereich genauer zu beleuchten. Liturgische Kompetenz kann mit der Veranstaltung „Gott feiern (in der Schule)“ eingeübt werden.

Lehramt

In den verschiedenen Lehramtsstudiengängen (Grund-, Haupt-, Realschule und Gymnasium) ist jeweils im 3. Semester die Vorlesung „Grundfragen gottesdienstlichen Handelns“ (2 SWS/3 ECTS) als Bestandteil des Praktisch-Theologischen Basismoduls vorgesehen. Die Lehrveranstaltung führt hin zum Verständnis der Liturgiewissenschaft, beschäftigt sich mit Strukturen und Formen gottesdienstlicher Feiern insbesondere Taufe und Eucharistie und nimmt anthropologische, ästhetische und theologische Aspekte der Liturgie in den Blick.
Im Freien Bereich haben die Studierenden des Lehramts die Möglichkeit weitere liturgiewissenschaftliche Lehrveranstaltungen (2 SWS/2 ECTS) einzubringen, die in den Bereich „Themen der Liturgiewissenschaft“ fallen. Sie sind als Ergänzung zu den Vorlesungen konzipiert, um in dort nicht behandelte Themen einzuführen oder um spezielle Teilbereich genauer zu beleuchten. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Bedürfnisse im schulischen Kontext gelegt. Liturgische Kompetenz kann mit der Veranstaltung „Gott feiern in der Schule“ eingeübt werden.

Von Florian Kluger

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