Lehrveranstaltungen im Wintersemester 22/23
Spiritualität & Theologie im Zeichen der Zeit
Die systematische Theologin Johanna Rahner bezeichnet die Dogmatik gerne als ›Sprachlehre des Glaubens‹. Diese Charakterisierung zeigt an, dass Dogmatik keine rein abstrakte Reflexion tradierter Glaubensinhalte ist, sondern wesentlich in Beziehung zum gelebten Glaubensvollzug des Einzelnen und der gläubigen Gemeinschaft steht. Dogmatische Theologie ist daher beständig im Zeichen der Zeit zu reflektieren und zu betreiben.
Für die Lehrveranstaltungen des Wintersemester 22/23 bedeutet dies, dass die Themenfelder der Christologie, Ekklesiologie und Schöpfungstheologie ausgehend von den bedrängenden Sorgen und Herausforderungen unserer Zeit in den Blick kommen. Neben diesen drei thematischen Vorlesungen bietet die Grundlagenvorlesung von Ursula Eisl einen sanften Einstieg in die Dogmatik und bietet orientiert an den Themenfeldern der Christologie und Gotteslehre einen ersten Überblick über Reflexionsinhalte die dogmatische Theologie.
Als besonders Highlight widmet sich in diesem Wintersemester Agnes Slunitschek der geistlichen Ökumene. Der ökumenische Dialog wird hier vor allem aus spiritueller und geistlicher Perspektive erschlossen. Vor allem diese Veranstaltung empfehlen wir gern allen Studierenden, deren Interesse der systematischen Theologie gilt.
Weitere Informationen zu den genannten Lehrveranstaltungen und unserem vollständigen Lehrangebot finden Sie nachfolgend und in WueStudy.
Wir freuen uns auf Sie!
Prof. Dr. Christine Büchner
Das Oberseminar bietet fortgeschrittenen Studierenden, Doktorand*innen und Habilitand*innen der Dogmatik und angrenzender Fächer die Möglichkeit, ihre Arbeitsergebnisse und –fortschritte innerhalb ihres Promotionsvorhabens oder ihrer Abschlussarbeit regelmäßig in einem kleinen Kreis von Expert*innen vorzustellen und zu diskutieren. Darüber hinaus einigen wir uns im Kreis der Teilnehmenden auf eine begleitende gemeinsame Lektüre, über die wir in der Gruppe sprechen.
In diesem Semester findet das Oberseminar in Kooperation mit dem Oberseminar von Prof. Remenyi statt.
Ort: Seminarraum 3 (Bibrastraße 14)
Termine:
- Freitag, 03.02.23, von 14-19 Uhr
- Samstag, 04.02.23, von 9-18 Uhr
Zielgruppe:
- Promovendinnen und Promovenden der Theologie und benachbarter Wissenschaften
- Fortgeschrittene Studierende der Theologie
Anmeldung über wuestudy
Apl. Prof. Dr. Petro Müller
Jesus Christus ist der Urgrund des christlichen Glaubens und zugleich das „Ursakrament“ der Kirche. Somit ist er der Dreh- und Angelpunkt der christlichen Theologie, insbesondere der kirchlichen Dogmatik. Der Person des Jesus von Naza-reth und seiner zentralen Bedeutung im Glauben der Kirche geht die Vorlesung auf den Grund.
Drei Zugänge zum Messias Jesus sind in der Lehrveranstaltung zu ent-falten: 1.) ein grundlegender Befund neutestamentlicher Christologien: 2.) die we-sentlichen theologie- und dogmengeschichtlichen Entwicklungen und 3.) einige neueren christologischen Entwürfe, wie sie vor allem mit und seit dem II. Vatikanischen Konzil das Heilsmysterium in Christus ausdrücken.
Zeit: Dienstag 14-16 Uhr
Beginn: 25.10.2022
Ort: Seminarraum 410 (Neue Universität)
Organisatorischer Hinweis:
Die dritte Christologiesemesterstunde (Mo 16-17 Uhr) wird nicht präsentisch stattfinden, sondern durch Lektürearbeit abgedeckt.
Zielgruppe:
- Magister Theologie
- Lehramt Gymnasium (Vertiefung Dogmatik)
- Master Theologische Studien
Literatur:
- A. Grillmeier, Jesus der Christus im Glauben der Kirche. (Bd. 1), Sonderausgabe Freiburg 2004;
- H. Hoping, Einführung in die Christologie, Darmstadt 32014;
- P. Hünermann, Jesus Christus. Gottes Wort in der Zeit. Eine systematische Christolo-gie, Münster 1994;
- W. Kasper, Jesus der Christus, Mainz 111992; Ders., Der Gott Jesu Christi, Mainz 21983; 199-245;
- K. Rahner, Grundkurs des Glaubens, Freiburg u.a. 111980, 180-312;
- H. Kessler, Christologie, in: Handbuch der Dogmatik I (hg. v. Th. Schneider), Düsseldorf 1992, 241-442;
- L. Lies / S. Hell, Heilsmysterium. Eine Hinführung zu Christus, Graz u.a. 1992;
- K. H. Menke, Jesus ist Gott der Sohn, Re-gensburg 2008;
- G.L. Müller, Christologie. Die Lehre von Jesus Christus, in: Lehr-buch der Kath. Dogmatik II (hg. v. W. Beinert), Paderborn u.a. 1995, 1-297;
- Mysterium Salutis (MySal). Grundriss heilsgeschichtlicher Dogmatik (hg. v. J. Feiner/M. Löhrer), Bd. 3/1 und 3/2: Das Christusereignis, Einsiedeln u.a. 1970/1969;
- O. H. Pesch, Christologie, in: Katholische Dogmatik aus ökumenischer Erfahrung, Ostfil-dern 2008, 371-918.
- E. Schillebeeckx, Jesus. Die Geschichte von einem Lebenden, Freiburg u.a. 1992.
Anmeldung über wuestudy
Dr. Lic. theol. Florian Klug
Die katholische Kirche befindet sich in einem Spannungsverhältnis, das von einer Gleichzeitigkeit in Kontinuität und Diskontinuität zwischen ihrem frühchristlichen Ursprung und ihrer aktuellen Krisengestalt bestimmt ist.
Das Ziel der Vorlesung ist es, eine ekklesiologische Grundgrammatik zu erarbeiten, mit der die Kirche von ihrem Wesen verstanden und die aktuellen Krisenphänomene gedeutet werden können. Insbesondere will die Vorlesung die Frage der institutionellen Glaubwürdigkeit und der gesellschaftlichen Relevanz in den Blick nehmen, um eine zukunftsoffene Ekklesiologie zu entwickeln. Einen besonderen Schwerpunkt wird die Vorlesung auf das Zweite Vatikanische Konzil legen.
Zeit: Montag 16-18 Uhr
Beginn: Montag 17.10.2022
Ort: Hörsaal 129 (Neue Universität)
Organisatorischer Hinweis:
Die dritte Semesterwochenstunde (Mi 13-14 Uhr) wird nicht präsentisch stattfinden, sondern durch Lektürearbeit abgedeckt.
Zielgruppe:
- Magister Theologie
- LA Gymnasium
- Master Theologische Studien
Literatur:
- Y. Congar, Die Lehre von der Kirche, in: Handbuch der Dogmengeschichte III 3 c u. 3 d, Freiburg 1967.
- M. Kehl, Die Kirche. Eine katholische Ekklesiologie, Würzburg 1992.
- P. Neuner, Ekklesiologie - Die Lehre von der Kirche, in: W. Beinert (Hrsg.), Glaubenszugänge. Lehrbuch der Katholischen Dogmatik, Paderborn u. a. 1995, 399-578.
- F. Sullivan, Salvation Outside the Church? Tracing the History of the Catholic Response, Eugene (OR) 2002.
- W. Kasper, Katholische Kirche. Wesen, Wirklichkeit, Sendung, Freiburg 2011.
- B. P. Prusak, The Church Unfinished. Ecclesiology Through the Centuries, New York 2004.
- G. M. Hoff, Ekklesiologie, Gegenwärtig Glauben Denken, Bd. 6, Paderborn 2011.
Anmeldung über wuestudy
Agnes Slunitschek
Taizé, Weltgebetstag der Frauen, ökumenischer Jugendkreuzweg, verschiedenste ökumenische Gottesdienste – es gibt viele bekannte und etablierte Formen des gemeinsamen Betens und des gemeinsamen Liturgie-Feierns unter Christen. Die offizielle Ökumene setzt dagegen vor allem auf theologische Dialoge.
In der Übung möchten wir untersuchen, was die sogenannte geistliche Ökumene ist und welchen Beitrag sie leistet. Der Zugang ist dabei sowohl eine theoretische Annäherung an den Begriff als auch eine konkretere Füllung anhand ausgewählter Beispiele.
Zeit: Dienstag 16 - 18 Uhr
Beginn: 18.10.2022
Ort: Seminarraum 129 (Neue Universität, Sanderring 2)
Zielgruppe:
- Magister Theologie
- LA GWS (für alle Unterrichtsfächer)
- LA alle Schularten (Freier Bereich)
- Bachelor Theologische Studien
- Master Theologische Studien
Hinweise für die Belegung der Veranstaltung für Module die mehr als eine Veranstaltung umfassen finden Sie in WueStudy.
Anmeldung über wuestudy
Ursula Eisl
Die Vorlesung richtet sich an Studierende im Anfangssemester und bietet eine grundlegende Einführung in die katholische Dogmatik. Es soll ein Grundverständnis vermittelt werden, was die Dogmatik als theologische Disziplin ausmacht und wie rational verantwortet von Gott gesprochen werden kann. Im Rahmen der Vorlesung wird auf die Entstehung der christlichen Glaubensbekenntnisse eingegangen und reflektiert, wie der christliche Glaube unter heutigen Denkvoraussetzungen gedacht werden kann. Der inhaltliche Fokus der Vorlesung liegt auf der Christologie und Gotteslehre. Fragen, die dabei behandelt werden, sind u.a.: Was bedeutet die Formulierung „Jesus Christus war wahrer Gott und wahrer Mensch“? oder Wie können wir Gott verstehen und von Gott sprechen?
Zeit: Dienstag 08 - 10 Uhr
Beginn: 18.10.2022
Ort: Seminarraum 129 (Neue Universität, Sanderring 2)
Zielgruppe:
- Lehramt Katholische Theologie
- Magister Theologie
- Bachelor Theologische Studien
Organisatorische Hinweise:
Die Vorlesung ist sowohl für Magisterstudierende, Bachelor als auch Lehramtsstudierende aller Schularten als einführende Vorlesung in Dogmatik vorgesehen. Die Vorlesung umfasst die Teilmodule:
- Einführung in die Dogmatik (Magister, Bachelor)
- Grundlagen der Dogmatik I (LA alle Schularten)
Die Vorlesung wird durch ein Tutorium bei Frau Anna-Tabea Schug begleitet.
Das Tutorium findet Montag von 10-11 Uhr statt.
Zu diesem melden Sie sich bitte seperat über WueStudy an.
Literatur:
- Dirscherl, Erwin/Weißer, Markus, Dogmatik für das Lehramt. 12 Kernfragen des Glaubens, Regensburg 2019.
- Rahner, Johanna, Einführung in die katholische Dogmatik, Darmstadt 2014.
- Schneider, Theodor, Was wir glauben. Das apostolische Glaubensbekenntnis verstehen, Ostfildern 2017.
Anmeldung über wuestudy
Felix Fleckenstein
sic mundus creatus est‹ – So ist die Welt erschaffen!
Dieser Leitsatz aus der Mysteryserie ›Dark‹ transportiert eine scheinbare Gewissheit, die wir für diese Vorlesung mit einem Fragezeichen versehen haben. Denn im Rahmen einer dogmatischen Schöpfungstheologie im Zeichen der Zeit zeigt sich, dass die Rede vom Schöpfer, der Schöpfung und der Rolle des Menschen darin keineswegs so eindeutig ist, wie es vielleicht zunächst scheint. Statt der Entfaltung eindeutiger dogmatischer Glaubensinhalte der Schöpfungstheologie und Anthropologie wollen wir uns in dieser Vorlesung daher zentralen Fragen stellen, die uns in unserer Zeit bedrängen und herausfordern. Zugespitzt ließen sich beispielsweise folgende Fragen formulieren:
- Wo hat Schöpfungstheologie ihren Ort – am Schreibtisch oder inmitten unseres Alltags?
- Wo bleibt der christliche Beitrag zu einer Sorge um die Zukunft dieses Planetens?
- Wie gehen wir theologisch mit Corona um?
- Was hat eine dogmatische Schöpfungstheologie zu Androzentrismus, Gendergerechtigkeit und der gleichen Würde allen (menschlichen) Lebens zu sagen?
- Ist es theologisch angemessen Haustiere zu lieben und Nutztiere zu mästen, schlachten und essen?
- Ist der Mensch denn so autark und unterschieden von der Natur wie uns unser Alltag in der Regel suggeriert?
- Können wir (noch) vom Menschen als Bild Gottes und Krone der Schöpfung reden?
- Ist der Glaube an einen Schöpfer/ eine Schöpferin aufgrund der Evolutionstheorie nicht töricht?
- Hat Gott überhaupt einen Einfluss auf unsere Welt?
- Was hat uns der düstere Begriff der Erbsünde heute eigentlich noch zu sagen?
In thematisch orientierten Sitzungen wollen wir uns in diesem Wintersemester diesen und noch weiteren Fragen stellen und versuchen gemeinsam nachvollziehbare Antwortversuche zu erarbeiten. Dabei setzen wir, dem Titel der Vorlesung entsprechend, bei den Zeichen unserer Zeit an. Zugleich beziehen wir natürlich auch die biblischen Texte, die vielfältige Tradition der christlichen Theologie sowie zeitgenössische Entwürfe zur Schöpfungstheologie und Anthropologie in unseren Überlegungen mit ein.
Zeit: Montag 12-14 Uhr
Beginn: 17.10.2022
Ort: Seminarraum 4 (Bibrastr. 14)
Zielgruppe:
- Magister Theologie (M6 Mensch und Schöpfung)
- Lehramt (Freier Bereich)
- Lehramt (GWS-Bereich)
- Bachelor Theologische Studien
- Master Theologische Studien
Hinweise für die Belegung der Veranstaltung für Module die mehr als eine Veranstaltung umfassen finden Sie in WueStudy.
Anmeldung über wuestudy
Dieser Kurs dient der Vertiefung in der Vorbereitung auf das Staatsexamen. Inhaltlich behandelt er die examensrelevanten Themen für die dogmatischen Traktate der Gotteslehre, Christologie, Schöpfungslehre, Eschatologie/Ekklesiologie und Sakramentenlehre.
Der Kurs orientiert sich an Vorgaben des Kultusministeriums und arbeitet den geforderten Stoff umfassend anhand von Lehrbuch- und Primärliteratur auf. Des Weiteren bietet er Raum zur Klärung offener Fragen und eine Vorbereitung im Hinblick auf potenzielle Prüfungsfragen. Der begleitende WueCampus-Kursraum bietet vollumfänglich alle erforderlichen und hilfreichen Materialien für die Vorbereitung auf das systematische Staatsexamen.
Einführende und organisatorische Sitzung: Freitag 21.10.2022 – 12-14 Uhr
Ort: Seminarraum 4 (Bibrastr. 14)
Organisatorische Hinweise:
Die Veranstaltung wird nicht jeden Freitag im Semester stattfinden.
Neben dem ersten Termin, der zur Organisation und Einführung in den Kurs dienst, umfasst der Kurs 6 inhaltliche Sitzungen und einen Termin zur freiwiligen Erprobung eines "Probeexamens".
Die konkreten Sitzungstermine entnehmen Sie bitte dem begleitetenden WueCampus-Kursraum.
Zielgruppe:
Lehramtsstudierende jeder Schulart, die sich in der Vorbereitung auf das Staatsexamen im Bereich der Dogmatik befinden, sowie alle Interessierte, die sich im Bereich der Dogmatik eine Vertiefung und Sicherung ihres Wissenstandes wünschen.
Anmeldung über wuestudy
Materialien über wuecampus (Einschreibeschlüssel: ontologie)
Anna-Tabea Schug
Das Tutorium begleitet die Vorlesung von Ursula Eisl (Grundlagen der Dogmatik I / Einführung in die Dogmatik) für alle Lehramtstudierende sowie alle Studierende des Magisters bzw. des Bachelors Theologische Studien.
Inhaltlich beleuchtet es die wichtigsten Aspekte der klassischen dogmatischen Traktate: Gotteslehre und Christologie. Hierbei werden explizit Inhalte aus der Grundlagenvorlesung erläutert, vertieft und eingeübt. Des Weiteren steht die Vorbereitung auf die Klausur am Ende des Semesters im Fokus des Tutoriums.
Zeit: Donnerstag 18-19 Uhr
Ort: Seminarraum 2 (Bibrastr. 14)
Beginn: 20.10.2022
Zielgruppe:
- Lehramtsstudierende, die an der Vorlesung Grundlagen der Dogmatik I bei Ursula Eisl teilnehmen.
- Magisterstudierende, die die Vorlesung Einführung in die Dogmatik bei Ursula Eisl besuchen.
- Ebenso all jene Studierende, welche die Klausur zur Einführung in die Dogmatik im Wintersemester 2021/2022 nachholen.
Anmeldung über wuestudy