Smart Cities und digitale Bürgersouveränität
11/04/2019Würzburger Ethik-Impulse zum Digitalgipfel 2019 der Bundesregierung
Welche Rahmenbedingungen brauchen Deutschland und Europa, um den digitalen Wandel zu einer technologischen und gesellschaftlichen Chance für ihre Bürgerinnen und Bürger zu machen? Wie sieht eine konkurrenzfähige europäische Alternative zu den Digitalisierungsmodellen Chinas und der USA aus?
Zur Klärung des jeweils neuesten Stands zu dieser Frage organisiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (= BMWi) seit 2017 jährlich einen „Digitalgipfel“ - als Nachfolgeinstitution zum älteren „Nationalen IT-Gipfel“. Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich hier zum Dialog über Projekte und Leitplanken der Gestaltung der Digitalisierung.
Kernthema des Digitalgipfels 2019, der am 28. und 29. Oktober in Dortmund stattfand, war der Umgang mit der überwältigenden Position der „Plattformökonomie“ – in der Privatwirtschaft wie in Smart Cities. Auch diesmal (wie bereits beim Digitalgipfel 2018) war Prof. Dr. Wolfgang M. Schröder von der Würzburger Katholisch-Theologischen Fakultät unter den Referenten. Auf Einladung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hielt Prof. Schröder, der in Würzburg Philosophie lehrt, einen Impulsvortrag zum Ethik-Bedarf von Smart-City-Konzepten, der anschließend in einem Panel mit Smart-City-Expert*innen aus Politik und Wirtschaft diskutiert wurde. Kernthesen des Vortrags von Prof. Schröder waren: Smart ist Technik, wenn sie Menschen nutzt und ihr Leben verbessert; digitale Bürgersouveränität hat Vorrang vor den Wirtschaftsinteressen der IT-Firmen, die die digitale Infrastruktur der Smart-City-Plattformen liefern.
Ein TV-Team des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts, das im Auftrag des BMWi die offizielle Berichterstattung vom Digitalgipfel 2019 übernahm, hat ein zusammenfassende Interview mit Prof. Schröder auf dem Digitalgipfel 2019 geführt:
https://www.youtube.com/watch?v=bcitEdGTcQY&feature=youtu.be
Prof. Schröders Impulsvortrag zu Smart-City-Plattformen, Ethik und digitaler Souveränität hat das BMWi auf seiner Gipfel-Webseite zugänglich gemacht:
https://de.digital/DIGITAL/Navigation/DE/Service/Livestream-Digital-Gipfel-28-10-Forum-C/videostream.html, ab Min. 59:15.
Am 6. November 2019, 18:30 Uhr, diskutiert Prof. Schröder zum Auftakt der „Würzburger Gespräche zur KI“ im SCIAS-Forum (s.u.) mit dem Informatiker Prof. Dr. Andreas Hotho (JMU) und dem Juristen Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (JMU) über Chancen und Risiken der „künstlichen Intelligenz“. Die Veranstaltung ist öffentliche, Interessierte sind herzlich eingeladen!
