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Catholic theology

Prof. Wolfgang M. Schröder spricht in der Päpstl. Akademie der Wissenschaften über „Robots & Rights“

06/11/2019

KI-Konferenz im Vatikan

Auch akademische Top-Themen haben ihren Ort im Vatikan: Erstmals gegründet 1603 gegründet und 1936 mit neuem Profil wiederhergestellt von Pius XI., widmet sich die Päpstliche Akademie der Wissenschaften sowohl der wissenschaftlichen Debatte unter Spitzenwissenschaftlern als auch der Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Die Akademie ist eine unabhängige Stelle innerhalb des Heiligen Stuhls und genießt Forschungsfreiheit.

Auf Anregung des Pariser Kognitionswissenschaftlers Prof. Stanislas Dehaene (Collège de France) fand vom 16.-17.05.19 eine international besetzte Akademiekonferenz zum Thema „Robotics, AI, and Humanity: Science, Ethics, and Policy“ statt. Tagungsort war der offizielle Sitz der Akademie, die Casina Pio IV. im Herzen der Vatikanischen Gärten. Eröffnet wurde die Konferenz vom Kanzler der Akademie, S.E. Erzbischof Marcelo Sánchez Sorondo. Als Gast nahm auch der deutsche Botschafter bei Hl. Stuhl, S.E. Dr. Michael Koch, an den Konferenzsitzungen teil.

Die geladenen Referent*innen diskutierten ein breites Spektrum von Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz („KI“) und der fortschreitenden Robotisierung von Wirtschaft und Gesellschaft.  Neben Prof. Dehaene gab Prof. Wolf Singer (Max-Planck-Institute for Brain Research Frankfurt) einen Überblick über Vergleichs- und Differenzpunkte biologischer und künstlicher Intelligenz. Prof. Frank Pasquale (Yale Law School/Information Society Project) analysierte Kernfaktoren der zunehmenden Intransparenz von Finanzsystemen.  Prof. Aimee van Wynsberghe (EU High Level Group on AI Ethics) und Prof. Arisa Ema (University of Tokyo/RIKEN Center for Advanced Intelligence) stellten ethische Prinzipien für den Einsatz von Robotik im Gesundheits- und Sozialbereich vor. Prof.Gregory M. Reichberg (Peace Research Institute Oslo) und Prof. Bruce Swett (Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory) diskutierten normative Aspekte des Einsatzes autonomer KI-Waffensysteme.

Auch die Philosophie war vertreten. Prof. Markus Gabriel (Universität Bonn) erörterte Argumente für und wider die These, KI-Systeme und Roboter könnten ‚Bewusstsein‘ haben. Prof. Wolfgang M. Schröder (Universität Würzburg) analysierteneueste rechtsphilosophische und ethische Theorien zum Thema „Rights & Robots“. Schröder plädierte für verstärkte Forschung zu systematischen Prinzipien einer „hybriden Ethik“, die Fragen der Human-, Tier-, Umwelt- und Maschinen-Ethik integrieren kann. Zudem berichtete Schröder, der Mitglied im DIN-Ausschuss „Künstliche Intelligenz“ und in der ISO-Working Group AI ist, über den Stand der internationalen Debatte über technische und normative Standards für KI-Systeme.

Die Ergebnisse der Konferenz werden von der Akademie publiziert und dem Papst mitgeteilt, der sich so über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse informieren und sie in seine Entscheidungen und Botschaften einfließen lassen kann.

 

Links:

http://www.pas.va/content/accademia/en/events/2019/robotics.html

https://photos.google.com/share/AF1QipOXC_nGwi2SCdZsZZpAikK_hlZBG-7sMA8eIPNTqs0uZweY2G2uHIZiSzlm9OXoKA?key=N0Q5X3Nlb3JoX1ZuUWtKZU45aURTTHFGRGVFUXNR

https://www.theologie.uni-wuerzburg.de/institute-lehrstuehle/syst/professur-fuer-philosophie/prof-dr-wolfgang-m-schroeder/

 

Auf den Fotos (zur Verfügung gestellt von der Päpstl Akademie der Wissenschaften):

(a) Gruppenbild der Teilnehmer*innen;

(b) von links nach rechts: S. Dehaene (Collège de France), W. Singer (MPI Brain Research Frankfurt), W.M. Schröder (Universität Würzburg), B. Swett (Johns Hopkins University)

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